Vor rund vier Jahren habe ich mir eine neue Smartwatch gekauft, konkret eine Samsung Gear S3. Zwischenzeitlich habe ich auch mein damals über fünf Jahre altes Smartphone ausgetauscht und es gab mehrere neue Android-Versionen, aktuell nutze ich Android 11. Wie gut (oder schlecht) funktioniert die Gear S3 nach dieser Zeit?
Hardware
Die Hardware ist auch nach vier Jahren noch in einwandfreiem Zustand. Alle Bedienelemente funktionieren ohne Probleme und auch der Akku hält mit einer Ladung immer noch mehrere Tage durch. Auch das Display zeigt trotz OLED-Technologie keinerlei Einbrenn-Effekte. Im Jahr 2019 hatte ich mir ein Milanaise-Armband mit Magnetverschluß gekauft, was ich bis heute gerne verwende.
Software
Für die Firmeware der Uhr selbst hat Samsung mehrere Updates herausgegeben, zuerst auf Tizen 3 und später noch einmal mit Tizen 4 (aktueller Stand meiner Uhr ist Tizen 4.0.0.7). Beim Wechsel von Tizen 3 auf 4 gab es allerdings keine grundlegenden Änderungen in der Oberfläche mehr. Die Bedienung der Samsung Smartwatches ist auch bei aktuellen Modellen noch weitgehend so, wie ich es damals beschrieben habe. Bei der Galaxy Watch 4 ist Samsung von Tizen abgekehrt und nutzt jetzt Wear OS, was in Zusammenarbeit mit Google entwickelt wurde. Für die Gear S3 gibt es keine Updates mehr, aber sie funktioniert mit dem aktuellen Firmware-Stand auch problemlos.
Wie lange das System nutzbar bleibt, insbesondere der „Galaxy Store“ von Samsung für ältere Tizen-basierte Apps für die Uhr, ist derzeit nicht absehbar. Samsung hat bei der Ankündigung von Wear OS im Mai 2021 allerdings weitere drei Jahre Updates für Tizen-basierte Geräte zugesagt, daher gehe ich davon aus, dass man wenigstens bis 2024 auch noch Apps installieren kann. Für den eigentliche Nutzung der Smartwatch benötigt man aber keine Dienste von Samsung, nachdem man die nötigen Apps installiert hat. Selbst wenn ich die Gear S3 nach 2024 nicht mehr nutzen können sollte, wäre sie dann rund sieben Jahre im Einsatz gewesen, was für ein Gerät dieser Art durchaus in Ordnung ist.
Nicht ganz so positiv ist die Android-Seite. Das liegt möglicherweise aber daran, dass ich ein Gerät von Xiaomi mit MIUI in einer angepassten Version von xiaomi.eu nutze. Die Probleme mit den Stromspar-Funktionen von MIUI sind grundsätzlich lösbar mit entsprechenden Einstellungen, wie sie auf „Don’t kill my app“ beschrieben sind. Andere Probleme treten aber unabhängig davon auf – so möchte die Galaxy Wear App beim Öffnen regelmäßig bestimmte Zugriffsrechte erteilt bekommen, obwohl diese schon alle gewährt wurden. Immerhin ist die Verbindung zur Smartwatch in der Regel nicht betroffen, so dass die Anzeige von Benachrichtigungen, die Steuerung der Medien-Wiedergabe oder Apps wie eine Kamera-Fernsteuerung oder „Navigation Pro“ für die Anzeige von Navigationshinweisen von Google Maps trotzdem nutzbar sind. Insgesamt ist der Betrieb aber nicht so stabil, dass ich diese Kombination uneingeschränkt empfehlen würde.
Fazit
Es ist schön zu sehen, dass elektronische Geräte nicht nur Wegwerf-Produkte sind, die nach spätestens 3-4 Jahren nicht mehr benutzbar sind. Meine ursprüngliche Annahme, dass die Gear S3 längerfristig nutzbar bleibt, hat sich bisher erfüllt. Auch wenn es gelegentlich Unstimmigkeiten in der Nutzung gibt, bin ich insgesamt zufrieden mit dem Gerät.