Cantilever-Fahrradbremsen

von Sheldon „Can Deliver“ Brown

Übersetzung von Arno Welzel, Original unter http://sheldonbrown.com/cantilever-adjustment.html.

Cantileverbremsen sind eine Variante von Felgenbremsen. Lesen Sie in Verbindung mit diesem Artikel auch den Hauptartikel zu Felgenbremsen.

Die meisten Probleme mit Bremsen ergeben sich aus übermässiger Reibung oder schlechter Installation der Züge, nicht billigem Material oder Bremsen mit einacher Qualität. Lesen Sie dazu auch den Artikel über Züge mit Informationen zur Auswahl der Züge.

Cantilever- im Vergleich zu Zangenbremsen

Felgenbremsen werden werden in zwei grundlegende Typen eingeteilt: Cantilever- und Zangenbremsen.

Zur Erinnerung:

Zangenbremsen [Anm. d. Übers.: oft auch als „Seitenzugbremsen“ bezeichnet] sind in sich abgeschlossene Mechanismen, die am Rahmen des Fahrrads mit einzelnen Bolzen für jede Bremse vorne und hinten befestigt werden. Die Bremsarme reichen von oberhalb des Reifens nach unten und müssen lang genug sein, damit sie um den Reifen herumreichen. Siehe dazu auch den Artikel zu Zangenbremsen, falls dies die Art von Bremse ist, an der Sie arbeiten müssen.

Cantilever-Bremsen werden an den Seiten einer Fahrradgabel oder eines Rahmens befestigt, separat auf jeder Seite. Sie benötigten spezielle, aufgelötete Halterungen am Rahmen. Diese Halterungen werden üblicherweise als „Canti-Sockel“ bezeichnet. Die Bremse für jedes Laufrad besteht aus zwei separaten Armen, die jeweils einzeln am Rahmen oder der Gabel befestigt sind.

Typen von Cantilever-Bremsen

Cantilever-Bremsen werden weiter aufgeteilt in vier Untertypen und diese Seite führt zu separaten Seiten, die jeweils Einen davon behandelt. Klicken Sie die die nachfolgenden Titel an, um zur relevanten Seite zu gelangen:

V-Brakes ®

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Dies ist der, seit Mitte der 1990er Jahre an den meisten Fahrrädern verwendete Typ. Dies ist die einzige Art von Cantilever, bei der der Bremszug von einer Seite kommt, statt über die Mitte herunter.

Traditionelle Mittelzug-Cantilever

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Diese wurden an nahezu allen Mountain-Bikes vor der Mitte der 1990er Jahre verwendet und sind immer noch sehr populär bei Touren- und Cyclocross-Fahrrädern.

U-Brakes
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Diese waren bei Mountain-Bikes um 1987 herum in Mode, typischerweise unterhalb der Kettenstreben montiert. U-Brakes hatten eine kleine Wiederbelebung für die Verwendung an Freestyle-Fahrrädern in den letzten Jahren. (Funktional sind U-Brakes den Mittelzugbremsen sehr ähnlich, die bei Sporträdern in den 1960ern und 1970ern populär waren.)

Roller-Cam-Bremse

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Die Roller-Cam-Bremse war der Vorläufer der U-Brake und war in der Mitte der 1980er kurzzeitig populär. (Die abgebildete Einheit ist eine zeitgenössische Zangenbremse mit Roller-Cam.)

Austauschbarkeit und Kompatibilität von Cantilever-Bremsen

Cantilever-Typ Sockel Bremshebel Zugführung
„V-Brakes ®“ Unterhalb der Felge Langer Zug
Niedrige Zugkraft
Bremszug kommt von der SeiteUnterer Gegenhalter für die Zughülle ist Teil der Bremse
Traditionelle Mittelzug-Cantilever Standard
Kurzer Zug
Hohe Zugkraft
Bremszug wird in der Mittellinie des Fahrrads nach unten geführtUnterer Gegenhalter für die Zughülle am Rahmen, entweder als spezielles Anlötteil oder an der Sattelstützenklemmung befestigtVorderer Gegenhalter der Zughülle am Steuersatz, an der Gabel oder der Lenkerklemmung
U-Brakes Oberhalb der Felge
Roller-Cam-Bremse

Kompatibilität der Bremshebel

V-Brakes ® benötigen spezielle Bremshebel. Bremshebel für V-Brakes ® ziehen das Zugseil doppelt so weit und nur halb so stark. Es ist aus diesem Grund im Allgemeinen nicht sicher, Hebel/Bremszüge zwischen V-Brakes ® und anderen Typen zu mischen.

Konventionelle Bremshebel, die mit V-Brakes ® verwendet werden, ziehen normalerweise nicht genügend Zugseil ein, um bei Nässe zu bremsen, ohne dass die Hebel am Lenker anschlagen. Bei Trockenheit funktionieren sie entweder gar nicht oder sie greifen zu plötzlich.

Bremshebel für V-Brakes ®, die mit anderen Typen von Bremsen verwendet werden fühlen sich angenehm und robust an, wenn man daran zieht, aber man muß doppelt so stark daran ziehen, als nötig – solange Sie nicht gerade ein leichtgewichtiger Fahrer mit Gorilla-Pranken sind, ist diese Kombination ebenfalls nicht sicher.