Die Logitech K270 ist eine relativ günstige Funktastatur zu einem Straßenpreis von unter 30 EUR, die auch schon seit mehreren Jahren auf dem Markt ist.
Schon vor vielen Jahren habe ich eine sehr ähnliche Tastatur wie die Logitech K270 benutzt, eine Logitech Deluxe 250. Die K270 hat eine fast identische Form und Aufteilung der Tasten und hat auch eine vergleichbare Haptik beim Tippen, da auch hier eine einfache Membran-Konstruktion verwendet wird. Auch das eher simple und nicht sehr verwindungssteife Plastikgehäuse kommt bekannt vor. Viel mehr kann man bei diesem Preis aber auch nicht erwarten. Die kabelgebundene Variante wird als K200 verkauft.
Ein Vorteil gegenüber teureren Modellen mit Akku: es werden auswechselbare Batterien verwendet, die laut Hersteller mehrere Jahre mit einer Ladung halten. Bei den Geräten mit integrierten Akkus ist die Laufzeit oft deutlich kürzer und es ist dann jeweils eine Aufladung über ein MicroUSB-Kabel nötig. Dadurch werden diese Modelle regelmäßig für kurze Zeit zu kabelgebundenen Modellen. Ein weiterer Pluspunkt: es gibt immerhin für die Feststelltaste eine Status-LED.
Eine Besonderheit ist der Spritzwasserschutz. In der Tastenwanne sind mehrere Ablauföffnungen eingearbeitet, durch die Flüssigkeiten schneller aus der Tastatur gelangen können, ohne die Elektronik zu beschädigen oder zu verunreinigen. Komplett wasserdicht, wie die K310, ist dieses Modell aber nicht. Man sollte es eher so sehen, wie den Flüssigkeitsblauf bei einigen Laptops.
Unifying-Empfänger
Das „Unifying“-System von Logitech ermöglicht die Nutzung eines einzigen Empfängers für bis zu sechs Eingabegeräte. Besitzt man bereits ein Eingabegerät mit diesem Empfänger, kann man ein weiteres Gerät mit Hilfe der Unifying-Software von Logitech zusätzlich anmelden. Für Linux kann man dafür Solaar verwenden.
Wie in meinem anderen Beitrag berichtet, sollte man darauf achten, die Firmware des Empfängers auf einen aktuellen Stand zu bringen.
Handhabung
Die Tastatur funktionierte bei mir ohne Probleme – jeder Tastendruck wurde zuverlässig und ohne erkennbare Verzögerung übertragen. Das Aufwecken des Computers mit einem Tastendruck ist ebenfalls möglich, auch wenn diese bereits in den stromsparenden Standby-Modus gewechselt hat.
Gewöhnungsbedürftig war für mich persönlich das Schreibgefühl, weil ich schon seit vielen Jahren meistens mit flachen Tastaturen arbeite. Der längere Tastenhub und das etwas weichere Anschlagverhalten wirkten im ersten Moment wie die Rückkehr von einer Computertastatur zu einer Schreibmaschine. Andererseits ist es nach kurzer Eingewöhnung durchaus nicht unangenehm und die Finger bleiben in Übung. Die Konstruktionsweise sorgt auch für weniger laute Geräusche beim Tippen. Man hört die Tasten zwar, aber es ist weit davon entfernt, störend zu sein.
Die K270 bietet oberhalb der Funktionstasten eine Reihe von Zusatztasten für Lautstärkeregelung, Ruhezustand oder direkten Start von Taschenrechner, Browser und E-Mail-Anwendung. Statt die Tastatur für die zusätzlichen Tasten zu vergrößern, wurden die Funktionstasten ein Stück nach unten versetzt, woran man sich aber auch schnell gewöhnt. Dafür erreicht man die Zusatzfunktionen direkt und ohne spezielle Tastenkombinationen. Sofern man SetPoint von Logitech installiert (nur für Windows erhältlich) nutzt, kann man die Belegung der Tasten auch ändern.
Modifikation der Statusanzeige
Die Statusanzeige ist zwar praktisch, kann aber je nach Betrachtungswinkel auch stark blenden. Eine diffuse Streuschicht würde hier schon helfen. Wer experimentierfreudig ist und ggf. auf die Gewährleistung verzichten kann, kann sich mit einem Stück mattem Klebefilm, wie Scotch „Magic“ oder tesafilm® „matt“, hinter dem durchsichtigen Kunststoffstück im Gehäuse behelfen. Dadurch verteilt sich das Licht der LED besser und es gibt keine komplett durchsichtigen Stellen mehr, durch die man von der LED geblendet werden kann. Wenn beim öffnen des Gehäuses eine der Kunststoffnasen für die Verriegelungen abbrechen sollte, ist das kein großes Problem, da nicht weniger als 15 Schrauben die beiden Gehäusehälften zusammenhalten.
Persönliches Fazit
Mittlerweile nutze ich die Tastatur einige Wochen und bin durchaus zufrieden damit. Anfangs war das Tippgefühl etwas ungewohnt, da der Tastenhub zweifellos größer ist, als bei flachen Tastaturen. Nach kurzer Eingewöhnung komme ich aber damit sehr gut zurecht und tippe mit der „klassischen“ Tastenform mittlerweile sogar etwa schneller als vorher.
Auch für gelegentliche Spiele ist die Tastatur gut geeignet, da keine Verzögerungen bei der Eingabe bemerkbar sind – was übrigens auch für den Trackball gilt, den ich mit dem selben Empfänger verbunden habe.
Gemessen am günstigen Preis auf jeden Fall eine Empfehlung, wenn man mit den kleinen Schwächen der Konstruktion leben kann.