Was ist das Problem mit Atomkraft?
Am 29. September 1957 kam es in Majak zu einer chemischen Explosion einer der Lagertanks für radioaktive Rückstände. Dabei wurde ein Gebiet von rund 20000 qm² verseucht, auch mit Plutonium-239, das eine Halbwertszeit von 24110 Jahren hat.
Am 28. März 1979 kam es im im Atomkraftwerk von Three Mile Island zu einer Kernschmelze, weil die Kühlung nach einer Notabschaltung nicht funktionierte. Die Aufräumarbeiten dauerten über 14 Jahre.
Am 26. April 1986 ereignete sich in Tschernobyl die bislang schwerste Katastrophe in einem Atomkraftwerk weltweit, die nach über 25 Jahren die Umwelt immer noch beeinflusst. Um das ehemalige Kraftwerk wurde eine Sperrzone von 30 km errichtet, die eine Fläche von 4300 Quadratkilometer umfasst.
Am 11. März 2011 kam es als Folge eines schweren Erdbebens und des dadurch ausgelösten Tsunamis in Japan zu einer Serie mehrerer Unfälle in den insgesamt sechs Reaktoren von Fukushima. Die Reaktoren wurden aufgrund des Erdbebens zwar automatisch abgeschaltet, allerdings fiel gleichzeitig auch die Kühlung aus, die auch nach dem Abschalten zwingend notwendig ist, um die noch aktiven Brennelemente zu kühlen und eine Kernschmelze zu verhindern. Bis zum 25. März 2011 ist noch nicht klar, mit welchen Folgen die Menschen am Ende leben werden müssen, aber viele Menschen sprechen jetzt schon von einem „zweiten Tschernobyl“. Am 12. April 2011 hat die japanische Atomaufsicht die Krisenstufe von Fukushima offiziell von 5 auf 7 angeboten. Im November 2011 hat das japanische Wissenschaftsministerium erklärt, dass 8 Prozent der japanischen Landmasse oder 30000 Quadratkilometer radioaktiv verseucht wurde – d.h. es ist wie ein „zweites Tschernobyl“.
1986 war ich 17 Jahre alt und habe die Auswirkungen des Unglücks von Tschernobyl noch gut in Erinnerung – ich lebte damals wie heute in Augsburg. Süddeutschland war durch den radioaktiven Niederschlag damals stark betroffen, und bis heute, im Jahr 2011, wird vom Verzehr von Pilzen und Wildfleisch aus einigen Regionen Deutschlands abgeraten, da der Boden mit Cäsium-137 belastet ist, das eine Halbwertszeit rund 30 Jahren hat.
Mit weniger drastischen Folgen gab es weltweit noch dutzende weiterer Störfälle, bei denen man teilweise nur knapp vergleichbare Katastrophen verhindert hat. Dabei ist vor allem ein Ausfall der Kühlung des Reaktors und die in Folge auftretende Kernschmelze ein zentrales Problem.
Bei Tschernobyl sollte 1986 der Ausfall der Stromversorgung getestet werden und gezeigt werden, dass die noch laufenden Turbinen nach der Abschaltung genügend Energie liefern, um die Zeit von 40-60 Sekunden bis zum Anschalten der Notstromaggregate überbrücken. Ein Test, der eigentlich schon vor der regulären Inbetriebnahme drei Jahre vorher stattfinden hätte müssen. Aufgrund von Bedienungsfehlern und prinzipiellen Fehlern des Reaktordesigns kam es allerdings zur einer katastrophalen Kettenreaktion beim Auslösen der Notabschaltung, die zu einer gewaltigen Explosion und Kernschmelze im Reaktor führte.
In Fukushima ist ebenfalls das wesentliche Problem die mangelnde Kühlung der abgeschalteten Reaktoren, was bereits zu mehreren Explosionen und radioaktiver Verseuchung der Umgebung geführt hat.
Unabhängig von solchen Problemen ist auch die Aufbereitung und Endlagerung der atomaren Abfälle bis heute nicht gelöst.
Die Risiken von Atomenergie sind nicht beherrschbar!
Was kann jeder Einzelne tun?
Unterstützt eneuerbare Energie! Erkundigt euch nach Stromversorgern, die ausschließlich erneuerbare Energiequellen nutzen. So kann der Ausbau nachhaltiger Energieversorgung unterstützt werden.
Atomkraftwerke ist der falsche Name: Bitte sagt: Giftmüll- Fabriken. Es ist kriminell, was eine kleine Gruppe von Menschen allen Menschen der Erde aufzwingt. Würden alle Kosten der Giftmüll- Erzeugung nach dem Verursacherprinzip auf die Produzenten umgelegt, wäre das Nebenprodukt Atomstrom unbezahlbar. Es funktioniert nur, da die Klüngel der Atomindustrie mit den Politikern zu Beschlüssen geführt haben, die die Folge- Kosten, Gefahren und Beeinträchtigungen allen kommenden Generationen aufbürden. Doch das wollen sich die Menschen nicht länger gefallen lassen. Sie wollen sich nicht vergiften lassen. Radioaktive Müllerzeugung ist ein Verbrechen. Deshalb hat sie keine Zukunft. Vielen Dank für dein Engagement!
Dem Geschriebenen ist nichts hinzuzufügen. Je schneller der Ausstieg erfolgt, desto besser ist es für uns. Es ist nur zu hoffen, dass andere Nationen unserem Beispiel folgen werden. Mit der sogenannten „Endlagerung“ werden wir uns noch über Generationen zu beschäftigen haben.